Ja, in der israelischen Fußballnationalmannschaft der Männer und Frauen spielen auch Nichtjuden. Im Übrigen steht jede Nationalmannschaft in Israel, unabhängig von religiöser Zugehörigkeit, allen Staatsbürgern offen.
In der israelischen Fußballnationalmannschaft der Männer war mit Bibras Natcho bis zu seinem Karriereende im März 2023 sogar ein Muslim Kapitän. Bei den letzten Länderspielen im November 2023 standen drei Muslime im Kader. In der israelischen Fußballnationalmannschaft der Frauen spielt zum Beispiel die Christin Marian Awad.
Auf dem Miteinander von Juden und Nichtjuden liegt insbesondere bei der Fußballnationalmannschaft der Männer ein großer gesellschaftlicher Fokus. Auf der einen Seite kann dem Miteinander, wie zuletzt bei der, aus israelischer Sicht, sehr erfolgreichen U20-WM 2023, eine Vorbildfunktion zukommen.
Auf der anderen Seite spaltet die Art und Weise des Miteinanders auch oft. So wirft zum Beispiel das Nichtsingen der Nationalhymne einiger nichtjüdischer Spieler, ähnlich zur Debatte in Deutschland, immer wieder Fragen von Identifikation und Loyalität auf. Hinzu kommt, dass die Distanzierung nichtjüdischer arabischer Spieler von Terror gesellschaftlich oft als ungenügend oder gar fehlend empfunden wird, und so in Krisen der gesellschaftliche Zusammenhalt weiter gefährdet wird.
Weiterführende Informationen:
- Adewuyi, Ololade und Felix Tamsut: „Wie Israels junge Fußballer ein gespaltenes Land vereinen“, 09.06.2023, in Deutsche Welle.
- Blaschke, Ronny: „Was der Krieg für den Profi-Fußball bedeutet“, 11.11.2023, in Deutschlandfunk.
- Gross, Itay: „Opinion: Beautiful game in question when Arab Israeli players don’t call out Hamas”, 12.11.2023, in Jewish News.