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Kann Sex koscher sein?
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Unsere Antwort:

Ja, für Sex gibt es sogar besondere Regeln im Judentum.

Auch im Judentum spielt Sexualität eine besondere Rolle. In der Tora wird Sex sogar vorgeschrieben, zumindest für verheiratete Eheleute. Sex vor der Ehe und außereheliche Beziehungen sind hingegen verboten. Besonders bei streng religiösen Juden ist der Kinderwunsch meist sehr ausgeprägt. Denn eines der Gebote heißt: „Seid fruchtbar und mehret euch“ (Buch Genesis, Kap. 1 Vers. 28). So kann es in einer ultraorthodoxen Familie schon einmal vorkommen, dass es überdurchschnittlich viele Nachkommen gibt.

Traditionell steht im Judentum die Frau an erster Stelle. Der Mann soll auf sie Rücksicht nehmen und ihre Bedürfnisse erfüllen. Das gilt auch für ihre Wünsche in der Sexualität. Das unterschreibt er sogar mit dem Ehevertrag, der Ketuba. Darin ist auch festgehalten, dass die Frau sich scheiden lassen kann, wenn ihr Mann sie in der körperlichen Liebe nicht befriedigt oder keine Rücksicht auf die Zeit der Enthaltsamkeit nimmt. Denn auch während der Ehe ist Sex an bestimmten Tagen tabu, und zwar, wenn die Frau ihre Regel hat sowie sieben Tage danach.

Ebenso sieht es die Tradition vor, dass unverheiratete Männer und Frauen möglichst jeder Versuchung, sich näher zu kommen, vermeiden sollen. Deshalb sollen sie sich zum Beispiel nicht zu zweit in einem Raum aufhalten. Doch an diese Regeln halten sich heute aber fast nur noch ultraorthodoxe Jüdinnen und Juden. Dort werden Jungen und Mädchen auch getrennt unterrichtet.

Wie genau Sexualität und Judentum vereint werden, unterscheidet sich individuell. Heutzutage gibt es viele liberale oder säkulare Juden, die sich nicht an die traditionellen Gebote halten, nicht heiraten und trotzdem ein erfülltes Sexualleben führen. Auch Homosexualität stellt in liberalen Gemeinden kein Problem dar, sondern ist dort Teil eines diversen jüdischen Lebens.

Ausführlichere Informationen:

https://www.jmberlin.de/ringvorlesung-sexualethik
https://www.religionen-entdecken.de/lexikon/s/sexualitaet-im-judentum
https://www.deutschlandfunkkultur.de/ruth-westheimer-ueber-sex-und-juedische-tradition-sex-ist-100.html
https://www.juedische-allgemeine.de/juedische-welt/masel-tov-doktor-ruth/

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Die 20 Hauptfragen und -antworten der Kampagne Fragemauer wurden von ELNET als Kampagne von Nichtjuden für Nichtjuden gemeinsam mit anderen Partnern und einem unabhängigen Beratungsgremium, dem verschiedenste jüdische wie nichtjüdische Stimmen angehören, abgestimmt. Alle darüber hinausgehenden, auf dieser Website veröffentlichten Fragen und Antworten werden alleinig von ELNET beantwortet und verantwortet.

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