Nein, Mazze ist ungesäuertes Brot, das zu Pessach gegessen wird.
Pessach ist ein mehrtägiges jüdisches Fest. Jesus feierte vor seiner Kreuzigung mit dem letzten Abendmahl das Pessachfest. Das christliche Osterfest baut darauf auf und erinnert an die Kreuzigung und Auferstehung Jesu. Entsprechend findet Ostern etwa zur gleichen Zeit wie Pessach statt.
Mazze, also ungesäuertes Brot, hat dabei eine besondere Bedeutung. An Pessach wird an die Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei und den Auszug aus Ägypten erinnert. Die Legende besagt, dass die Menschen beim schnellen Verlassen von Ägypten keine Zeit hatten, den Brotteig gehen zu lassen. Daher konnten sie nur ungesäuertes und hefefreies Brot wie die Mazzen, die nur aus Mehl und Wasser hergestellt werden, mit auf ihre lange Reise nehmen. Heute wird Pessach oft mit einem Frühjahrsputz verbunden, denn bei Beginn des Festes soll kein Krümel von gesäuertem Brot oder anderen gesäuerten Getreidewaren mehr im Haus zu finden sein. In Israel wird zu dieser Zeit in vielen Supermärkten kein Brot verkauft und die Brot- und Keksabteilung für alle Einkäufer abgesperrt.
In der Woche, die auf den ersten Abend des Pessachfestes (Sederabend) folgt, werden neben Mazze-Brot nur ungesäuerte und weizen- sowie hefefreie Speisen gegessen. Auch in Deutschland kann man in bestimmten Läden Mazzen kaufen.
Weiterführende Informationen:
- Akrish, Dana: „Das grosse Putzen – Pessach in Jerusalem“, 2018, in Jüdisches Museum Berlin.
- Fishman, Robert B.: „Jüdische Fest- und Feiertage”, 05.08.2010, in Bundeszentrale für politische Bildung.
- Hirschfelder, Gunther, Antonia Reck und Jana Stöxen: „Jüdische Esskultur – Traditionen und Trends“, 29.10.2021, in Bundeszentrale für politische Bildung.
- Jüdisches Museum Berlin: „Pessach“, o.D.