Viele verheiratete orthodoxe Jüdinnen tragen eine Perücke, um das religiöse Gebot der Sittsamkeit einzuhalten.
Das Tragen einer Perücke, auch „Scheitl” genannt, ist unter vielen jüdisch-orthodoxen Frauen üblich. Es hat einen religiösen Hintergrund, welcher auf die Tora und den Talmud zurückgeht. Dort wird unter anderem das Gebot der „Zniut” beschrieben, was übersetzt Sittsamkeit oder Bescheidenheit bedeutet. Das Gebot beschreibt, wie sich religiöse Juden in der Öffentlichkeit anziehen und verhalten sollten. Vor diesem Hintergrund verdecken viele religiöse Jüdinnen ab dem Tag der Hochzeit ihre Haare. Die Art der Kopfbedeckung kann dabei je nach Strömung variieren. So bedecken zum Beispiel einige orthodoxe Jüdinnen ihre Haare statt mit einer Perücke mit einer Mütze oder einem Kopftuch („Tichel“).
Weiterführende Informationen:
- Acar, Kadriye und Beyrodt, Gerald: „Kopfbedeckungen religiöser Frauen: Kopftuch oder Perücke?“, 10.11.2017, in Deutschlandradio.
- Goldmann, Miriam: „Warum müssen die Frauen die Haare nach der Hochzeit entweder mit Perücke oder mit Kopftuch bedecken? Frage des Monats zur Ausstellung ‚Die ganze Wahrheit‘ “, 2014, in Jüdisches Museum Berlin.