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Ja, jüdischer Feminismus beschäftigt sich, wie auch der Feminismus der Mehrheitsgesellschaft, mit der Durchsetzung der Rechte der Frauen.

Innerhalb der Religionsgemeinschaft bedeutet dies eine alternative Auslegung der jüdischen Religionsgesetze (Halacha) beziehungsweise ein alternatives Verständnis ihres Einflusses. Jüdischer Feminismus strebt so, je nach Strömung und Gemeinde, eine Verbesserung der Position beziehungsweise Gleichstellung der Frau innerhalb der Religionsgemeinschaft an. Dies beinhaltet zum Beispiel die Übernahme von traditionell männlichen Gemeindeämtern wie die des Rabbiners durch Frauen.

In Deutschland wurde mit Regina Jones 1935 zum ersten Mal weltweit eine Frau als Rabbinerin ordiniert. Sie wurde 1944 in Auschwitz von den Nationalsozialisten ermordet. Heute sind global ein Viertel aller liberalen Rabbiner weiblich. Sie tragen neue Themen in die jüdische Religionsgemeinschaft hinein. Helene Shani Braun zum Beispiel möchte als angehende jüngste Rabbinerin Deutschlands in den hiesigen Gemeinden Feminismus und Queerness als Themen verankern, und somit intersektionaler denken. 

Außerhalb des religiösen Raums treten jüdische Feministinnen seit jeher auch für eine Gleichstellung von Mann und Frau in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik ein. Auch der gesamtgesellschaftliche Diskurs über Feminismus ist somit untrennbar mit jüdischem Feminismus verbunden. In Deutschland zum Beispiel gründeten Bertha Pappenheim, Henriette May und Sidonie Werner 1904 den Jüdischen Frauenbund (JFB), der jüdische Wohltätigkeit mit den Forderungen der bürgerlichen Frauenbewegung verknüpfte. Mit 50.000 Mitgliedern stellte der JFB 1928 die größte Organisation innerhalb dieser Bewegung dar, bevor er 1938 von den Nationalsozialisten zwangsweise aufgelöst wurde. 

Es ist wichtig zu betonen, dass Feminismus nicht nur ein Thema liberaler oder säkularer Juden ist. In Israel zum Beispiel gründete 2012 die ultraorthodoxe Frau Esty Shushan die Organisation Nivcharot (dt. Gewählte Repräsentantinnen), die sich innerhalb der ultraorthodoxen Gemeinde dafür einsetzt, dass im israelischen Parlament bald auch ultraorthodoxe weibliche Abgeordnete sitzen.

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Die 20 Hauptfragen und -antworten der Kampagne Fragemauer wurden von ELNET als Kampagne von Nichtjuden für Nichtjuden gemeinsam mit anderen Partnern und einem unabhängigen Beratungsgremium, dem verschiedenste jüdische wie nichtjüdische Stimmen angehören, abgestimmt. Alle darüber hinausgehenden, auf dieser Website veröffentlichten Fragen und Antworten werden alleinig von ELNET beantwortet und verantwortet.

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