Antisemitismus richtet sich ausschließlich gegen Juden. Der aus den Sprachwissenschaften krude abgeleitete Begriff „Semit“ hat fälschlicherweise Einzug in die Beschreibung von Völkern genommen. Semiten gibt es nicht und somit kann sich Antisemitismus auch nicht gegen nichtjüdische Araber oder Aramäer richten.
Im 19. Jahrhundert kreierte der bekennende Judenfeind Wilhelm Marr künstlich die Kategorie des Semiten, um sich und andere Judenfeinde als Gegenpol dazu, eben als Antisemiten, definieren zu können. Er übertrug dabei eine rein sprachwissenschaftlich relevante Kategorie auf den Menschen, um seinen Judenhass begrifflich zu verpacken und vermeintlich wissenschaftlich legitimieren zu können. Die Kategorie „Semit“ hatte allerdings nie eine wissenschaftliche Basis und Antisemitismus richtet sich wie dargelegt seit jeher spezifisch und ausschließlich gegen Juden. Die Argumentation, dass Araber und Juden eine gemeinsame semitische Identität hätten und Araber daher nicht antisemitisch sein können, ist schlichtweg falsch. Sie dient oft dazu, von real existierendem Antisemitismus abzulenken und den Diskurs undurchsichtig zu machen.
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