Nein, etwa die Hälfte aller Juden weltweit lebt in Israel. Ein Viertel aller Israelis ist nicht jüdisch.
Nicht alle Juden leben heutzutage in Israel. Viele Juden leben seit Generationen überall auf der Welt verstreut. Unter Juden wird oft der Begriff Diaspora verwendet, um auf die Vertreibung von Juden aus Jerusalem im Zuge der römischen Besatzung und die daraus resultierende Verstreuung auf der ganzen Welt seit nun über mehr als 2.500 Jahren hinzuweisen.
Vor dem Nationalsozialismus gab es überall in Europa große jüdische Gemeinden, von denen heute nur noch wenige erhalten sind. Juden, denen im Nationalsozialismus die Flucht gelang, mussten erneut nach sicheren Orten suchen, an denen sie leben konnten. So entwickelten sich im 20. Jahrhundert unter anderem große jüdische Gemeinden in den USA und Argentinien.
Außerdem suchten viele Juden nach 1948 ein neues Zuhause im neu gegründeten Staat Israel. So ist Israel heutzutage das einzige Land der Welt, indem Juden die Mehrheit der Gesamtbevölkerung bilden. Sie stellen circa drei Viertel der Gesamtbevölkerung dar.
Das heißt allerdings nicht, dass es in Israel nicht auch andere Religionen und Ethnizitäten gibt. So leben auch viele Muslime und Christen sowie kleinere religiöse Gruppen wie Drusen und Bahai in Israel.
Auch in Deutschland gibt es heutzutage wieder eine wachsende jüdische Gemeinschaft. Mehr als 100.000 Menschen sind bundesweit Mitglieder von unterschiedlichen Gemeinden. Zusätzlich ist eine Vielzahl von Juden nicht religiös und gehören keiner Gemeinde an – genau wie etwa im Islam oder Christentum.
Ausführlichere Informationen:
https://www.bpb.de/veranstaltungen/reihen/studienreise/341321/israelische-gesellschaft/
https://www.bpb.de/mediathek/reihen/stimmenvielfalt-aus-israel/
https://embassies.gov.il/boston/AboutIsrael/People/Pages/GESELLSCHAFT-Minderheiten.aspx