Grundsätzlich ja. Gemessen an der Zahl der antisemitischen Anfeindungen und Straftaten sowie zunehmenden antiisraelischen Demonstrationen fühlen sich jedoch immer weniger Juden in Deutschland richtig sicher.
Schon vor dem Angriff der Hamas auf Israel am 07. Oktober 2023 war die Zahl der antisemitischen Straftaten hoch. Zwischen 2015 und 2021 stieg sie jedes Jahr. Seit dem Angriff der Hamas auf Israel hat sich die Lage weiter dramatisch verschärft: Während 2022 noch 2.641 antisemitische Straftaten verzeichnet wurden, sind es zwischen dem 07. Oktober 2023 und dem 24. Januar 2024 bereits 2.249.
Allein in Berlin wurden im Monat nach dem Angriff auf den jüdischen Staat fast acht judenfeindliche Taten pro Tag verzeichnet – ein trauriges Rekordhoch. Teilweise wurden Häuser mit jüdischen Bewohnern durch Davidsterne an den Eingangstüren markiert, jüdische Einrichtungen wurden beschädigt, Hebräisch sprechende Menschen attackiert. Die Lage ist so ernst, dass es einige deutsche Juden in Erwähnung ziehen auszuwandern – trotz des Krieges, auch nach Israel.
Weiterführende Informationen:
- Büttenbender, Tilman: „Versuchter Brandanschlag auf jüdische Gemeinde“, 18.10.2023, in Tagesschau.
- Deutschlandfunk: „Mehr Vorurteile, mehr Gewalt und wachsende Angst: Antisemitismus in Deutschland“, 08.11.2023.
- Schneider, Sebastian: „Antisemitische Vorfälle in Berlin erreichen Höchststand“, 28.11.2023, in rbb24.
- Tikhomirova, Anastasia: „‚Die Angst packte mich. Ich log: Ich bin doch nicht mal jüdisch‘“, 15.01.2024, in ZEIT ONLINE.
- Wolfskämpf, Vera: „Antisemitismus in Deutschland nimmt zu“, 25.01.2024, in Tagesschau.
- ZDFheute: „‚Eine Frage der Zeit, bis ich Deutschland verlasse‘“, 11.11.2023.