Israel wurde 1948 als Zufluchtsort für Juden aus aller Welt gegründet.
Die Gründung des Staats Israel geht auf verschiedene historische, politische und soziale Entwicklungen zurück.
Zum einen basiert die Gründung des modernen Staates Israels auf dem über die Jahrhunderte anhaltendem Bestreben des jüdischen Volkes, eine nationale Heimatstätte in ihrem historischen Ursprungsort, der Region des biblischen Landes Israel, zu errichten. Die zionistische Bewegung entstand bereits Ende des 19. Jahrhunderts als Reaktion auf das zunehmende antisemitische Klima in Europa. Gerade im Osten des Kontinents sahen sich Juden immer wiederkehrenden Angriffen und Verfolgungswellen ausgesetzt, wie zum Beispiel den Pogromen in Chisinau 1903 und Odessa 1905 und sehnten sich so nach einem Ort, an dem sie sicher und frei leben konnten.
Im zeitlichen Kontext ist die Staatsgründung Israels unmittelbar mit dem Holocaust, bei dem rund sechs Millionen Juden ermordet wurden, verbunden und das Resultat eines internationalen Beschlusses der Vereinten Nationen.
Nachdem der Zweite Weltkrieg und die Verbrechen der deutschen Nationalsozialisten sowie deren Anhänger endeten, fanden sich die Vereinten Nationen in einer Sondersitzung zusammen. Bei dieser Zusammenkunft wurde über das bis dahin bestehende britische Mandat in Palästina diskutiert. Ziel war es, einen Staat zu schaffen, in dem Juden die demokratische Mehrheit abbilden würden und der so als Zufluchtsort für die Überlebenden der deutschen Judenverfolgung in Europa, sowie für Juden aus aller Welt dienen konnte. Doch es gab ein Problem: Das Gebiet war bewohnt. Seit Jahrhunderten lebten dort Palästinenser. Genau wie Christen und Juden haben auch die Muslime hier heilige Stätten ihrer Religion, des Islam. Die zweite UN-Vollversammlung stimmte am 29. November 1947 für die Beendigung des britischen Mandats und für die Schaffung eines arabisch-palästinensischen und eines jüdischen Staates. Das britische Mandat über Palästina endete am 14. Mai 1948. Am selben Tag rief David Ben Gurion, später der erste Premierminister des Landes, die Gründung des Staates Israel durch das Verlesen der israelischen Unabhängigkeitserklärung aus.
Einen Tag später griffen die Streitkräfte Ägyptens, Jordaniens, Syriens, des Libanon und des Irak Israel an. Israel gewann diesen ersten israelisch-arabischen Krieg und besetzte palästinensische Landesteile. 750.000 Menschen, rund die Hälfte der palästinensischen Bevölkerung, wurden aus ihrer Heimat vertrieben. Viele Flüchtlinge wurden von den arabischen Nachbarländern nicht eingegliedert, sondern dauerhaft in Lagern untergebracht. Wegen des Krieges kam es in der islamischen Welt zu einer Welle von Pogromen gegenüber den dort lebenden jüdischen Minderheiten. Rund 500.000 Jüdinnen und Juden aus islamischen Ländern wanderten nach Israel ein.
Ausführlichere Informationen:
https://www.bpb.de/themen/naher-mittlerer-osten/israel/44995/die-gruendung-des-staates-israel/
https://www.lpb-bw.de/geschichte-israels
https://www.bpb.de/themen/naher-mittlerer-osten/israel/44941/was-ist-zionismus/