Das Tragen so genannter „Pejes“ ist in der Tora verankert.
Im Stadtbild fällt ein jüdischer Mann mit Schläfenlocken und passender Bekleidung oft auf, weil er sich von den umstehenden Passanten abhebt. Sein Aussehen ist in der Tora und im Talmud begründet und geht auf ein Gebot zurück. Dort wird festgehalten, dass das Kopfhaar nicht vollständig abgeschnitten werden soll. Von vielen aschkenasischen, also aus Europa stammende Juden, werden die Schläfenlocken „Pejes“ genannt.
In einigen jüdischen Gemeinden wird bei kleinen Jungen der erste Haarschnitt groß gefeiert. An ihrem 3. Geburtstag werden ihnen dann alle Haare bis auf die Pejes geschnitten. Diese Tradition wird „Upscheren“ oder „Chalaka“ genannt.
Wie die Schläfenlocken getragen werden, unterscheidet sich von einer religiösen Strömung zu einer anderen stark. Auch von Land zu Land gibt es Unterschiede. So zieren Schläfenlocken in zahlreichen Variationen die Köpfe traditioneller Juden weltweit. Während bei einigen Juden die Haare an den Schläfen besonders lang und in Locken gelegt sind, tragen andere Juden die Haarsträhnen wesentlich kürzer und hinter den Ohren. Daher kann man anhand der Schläfenlocken nicht sofort alle Juden erkennen. Denn natürlich tragen nicht alle Juden Schläfenlocken. Während die Tradition im orthodoxen Judentum weit verbreitet ist und viele sich an den Brauch halten, gibt es auch viele jüdische Männer, die heutzutage auf das Tragen von Pejes ganz verzichten.
Ausführlichere Informationen:
https://www.juedische-allgemeine.de/glossar/upscheren/
https://www.hagalil.com/judentum/rabbi/fh-0811-3.htm
https://www.deutschlandfunk.de/haar-regeln-im-orthodoxen-judentum-peruecke-pejot-und-bart-100.html