Bei Vorurteilen geht es nicht darum, ob man sie haben darf, sondern wie man mit ihnen umgeht. Es ist wichtig, sich kritisch mit ihnen auseinanderzusetzen, dabei Antisemitismen zu erkennen und diese nicht zu reproduzieren.
Vorurteile, die sich gesellschaftlich gegen Juden entwickelt haben, sollten nicht losgelöst vom geschichtlichen Entstehungskontext des Judenhasses betrachtet werden. So hält sich aufgrund der im Mittelalter stattgefundenen Spezialisierung vieler Juden auf Handel und Geldleihe bis heute das antisemitische Vorurteil, Juden seien besonders reich oder hätten größeren finanziellen Einfluss auf das Weltgeschehen.
Ein anderer Stereotyp, welcher aus der nationalsozialistischen Rassentheorie hervorging, ist die Behauptung, Juden wären genetisch bedingt eine „niedere Rasse“ und somit äußerlich erkennbar von anderen zu unterscheiden. Das oft verwendete Bild der großen „jüdischen Hakennase“ ist ein Beispiel hierfür.
Aufgrund dieser tiefen Verwurzelung von Antisemitismen in unserer Geschichte und Kultur ist es nicht ungewöhnlich, oft auch unbewusst, antisemitische Vorurteile zu haben. Sie machen einen nicht zum Judenhasser. Ein unreflektierter Umgang mit ihnen, der Antisemitismus verstärkt, allerdings schon. Es ist daher essenziell, antisemitische Vorurteile als solche zu erkennen und diese stets kritisch zu hinterfragen.
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