Das Judentum erhebt keinen alleinigen Anspruch auf Wahrheit und Erlösung, sondern akzeptiert, dass man auch auf anderen Wegen ethisch leben kann. Dementsprechend wird nicht missioniert.
Während in anderen monotheistischen Religionen (Christentum und Islam) die Zugehörigkeit zur jeweiligen Glaubensgemeinschaft als Voraussetzung für Heil oder Erlösung gilt, lehrt das Judentum, dass auch Nichtjuden gottgefällig und ethisch gerecht leben können, ohne jüdisch werden zu müssen. Zentral ist dabei die Idee des Bundes (Brit): Nach jüdischem Verständnis hat Gott mit dem Volk Israel einen besonderen Bund geschlossen, der mit spezifischen Verpflichtungen verbunden ist. Darunter gehören zum Beispiel die 613 Gebote der Tora (Mitzwot). Für die nichtjüdische Menschheit gelten hingegen die sieben noachidischen Gebote, ein ethisches Grundgerüst (z. B. Verbot von Mord, Diebstahl, Götzendienst), dessen Einhaltung – aus jüdischer Sicht – ausreichend ist, um als „gerechter Nichtjude“ zu gelten.
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