Ja, man kann zum Judentum konvertieren, doch die Aufnahmekriterien sind streng.
Das Judentum wird grundsätzlich durch die Geburt weitergegeben. Gemäß dem halachischen Gesetz sind die Kinder einer jüdischen Mutter von Geburt an jüdisch. Man kann aber auch durch den Giur, was Konversion bedeutet, zum Judentum übertreten. Der Giur erfolgt nach einem längeren Prozess des Lernens und Studierens vor einem Rabbinatsgericht, vor dem man eine Prüfung ablegt.
Anders als es im Christentum oder im Islam der Fall ist, missioniert das Judentum nicht. Die Konversion wird daher nur auf eigenen Wunsch hin begonnen. Um zum Judentum überzutreten, müssen die Kandidaten jahrelang die jüdischen Traditionen lernen, ihre Essgewohnheiten an die Speisegesetze anpassen und den Schabbat halten. Zudem müssen sie Hebräisch lernen, um die Gebete mitsprechen zu können. Das abschließend prüfende Rabbinatsgericht besteht aus drei Mitgliedern.
Auch wenn die Konversion langwierig und streng ist, nehmen jährlich mehrere tausend Menschen auf der ganzen Welt das Judentum an. Oft sind es patrilineare Juden – also Menschen, die einen jüdischen Vater haben –, die einen Giur durchführen, um auch in konservativeren jüdischen Gemeinden als Mitglied akzeptiert zu werden.
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