Die Klimabewegung hat ein Antisemitismusproblem, das nicht die ganze Bewegung durchzieht, aber sichtbar und ernstzunehmend ist.
In mehreren europäischen Städten gab es Demonstrationen der Klimabewegung Fridays for Future (FFF), bei denen israelfeindliche Banner und Boykottaufrufe gegen jüdische Institutionen gezeigt wurden. Kurz nach dem 7. Oktober bezeichnete der Instagram-Account von FFF International Israel wiederholt als „Apartheid-System“, und suggerierte eine Kontrolle der Medien durch proisraelische Kräfte. Eine Erwähnung der Opfer der Hamas blieb aus.
Plattformen wie Fridays for Future International sind lose organisiert, die Mitglieder keine Delegierten der jeweiligen Ländergruppen. Einzelne Mitglieder mit radikalen Ansichten erreichen über Social Media so ein Millionenpublikum – ohne dass diese ihre Aussagen mit weiten Teilen der Bewegung abgestimmt sind.
In den letzten Jahren versucht sich die israelfeindliche Boycott, Divestment and Sanctions Kampagne (BDS) in progressiven Bewegungen wie der Klimabewegung zu verankern. Der Kampf für Klimagerechtigkeit wird dabei mit antikolonialen und antiimperialistischen Narrativen verknüpft. Dieses vereinfachte Schwarz-Weiß-Denken führt zur Delegitimierung Israels bis hin zur Aberkennung seines Existenzrechts.
Die deutsche Sektion von Fridays for Future distanzierte sich mehrfach deutlich, übernahm die IHRA-Arbeitsdefinition (international anerkannte Definition von Antisemitismus) und positionierte sich gegen jegliche Form des Antisemitismus. Damit steht sie innerhalb der Bewegung jedoch relativ isoliert da.
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