Weil seine Nachbarn Israel (bisher) nicht mitspielen lassen.
Kurz nach der eigenen Unabhängigkeit 1948 beantragte der israelische Fußballverband den Eintritt in den Weltfußballverband FIFA. Trotz der offiziellen Aufnahme in den Verband und der Eingliederung in die Asiengruppe boykottierten viele Nationen in den darauffolgenden Jahren Spiele gegen die israelische Nationalmannschaft, so unter anderem Pakistan und Afghanistan, später auch die Türkei, Indonesien und der Sudan.
Der länderübergreifende Boykott machte es den israelischen Fußballspielern unmöglich, bei internationalen Turnieren in der Asiengruppe teilzunehmen. Die Situation spitzte sich so weit zu, dass Israel 1974, auf Antrag Kuwaits, offiziell aus dem Asiatischen Fußballverband ausgeschlossen wurde. Daraufhin wechselte der jüdische Staat in unregelmäßigen Abständen zwischen verschiedenen Regionalverbänden hin und her. Erst 1991 konnte die notwendige Mehrheit für eine Satzungsänderung innerhalb der UEFA erreicht werden, die eine Aufnahme Israels ermöglicht. Seitdem ist das Land Teil der Europagruppe der FIFA und spielt zum Beispiel die EM-Qualifikation.
Darüber hinaus muss man festhalten, dass es weiterhin Staaten gibt, die Israel auch bei internationalen Wettbewerben wie den Olympischen Spielen boykottieren. So kam es schon häufiger vor, dass etwa iranische Sportler – zum Beispiel im Ringen oder Judo – eine Verletzung vortäuschten, damit sie nicht gegen israelische Athleten antreten mussten.
Weiterführende Informationen:
- Gierke, Sebastian: „Wenn aus Gegnern Feinde werden”, 27.07.2021, in Süddeutsche Zeitung.
- Hunke, Robert: „Israels sportliches Asyl in Europa”, 11.06.2011, in Deutschlandfunk.
- Seppelt, Hajo und Jörg Winterfeldt: „Iranischer Revolutionsführer fordert Sportwelt zum Israel-Boykott auf”, 07.10.2021, in Sportschau.
- Zweites Deutsches Fernsehen: „Wieso Israel bei der EM dabei ist”, 20.08.2022.