Weil der Zentralrat der Juden in Deutschland die Mehrheit der in jüdischen Gemeinden organisierten Juden vertritt.
Heute leben schätzungsweise 200.000 Juden in Deutschland. Allerdings sind nicht alle in einer jüdischen Gemeinde als offizielle Mitglieder registriert. Aktuellen Zählungen zufolge sind nur 95.000 Juden strukturell in Gemeinden organisiert. Der Zentralrat der Juden in Deutschland fungiert seit seiner Gründung im Jahr 1950 als politische Vertretung der Juden auf Bundes- und Landesebene. Als Dachverband gehören dem Zentralrat 23 Landesverbände mit 104 Gemeinden an. Auch wenn der Zentralrat nach eigenem Selbstverständnis allen religiösen Richtungen innerhalb des Judentums offensteht, besteht neben ihm noch die Union progressiver Juden in Deutschland. Diese wurde im Jahr 1997 gegründet und fungiert als Dachverband für mehrheitlich jüdisch-liberale Gemeinden. Im Gegensatz zum Zentralrat der Juden in Deutschland, ist die Union progressiver Juden mit insgesamt 5200 Mitgliedern in 24 Gemeinden bundesweit wesentlich kleiner und steht dementsprechend nur für einen geringen Teil der Juden hier zulande.
Die Meinungen und Wünsche von Juden abzubilden, die nicht Teil einer offiziellen Gemeinde sind, ist nahezu unmöglich. Deshalb können sie auch nicht politisch oder strukturell vertreten werden. Annhand der Größenverhältnisse ergibt sich somit, dass der Zentralrat der Juden in Deutschland durchaus als zentrale Stimme der strukturell organisierten jüdischen Gemeinschaft in Deutschland fungieren kann.
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