Die Einführung eines lateinischen Alphabets für Hebräisch ist derzeit nicht vorgesehen. Im 19. Und 20. Jahrhundert gab es allerdings solche Überlegungen für das moderne Hebräisch („Ivrit“).
Im Zuge zionistischer Debatten wurden Vorschläge diskutiert, das moderne Hebräische in lateinischer Schrift zu schreiben, um die internationale Verständlichkeit zu verbessern und die Verbreitung des Hebräischen außerhalb der jüdischen Gemeinschaft zu erleichtern. Diese Ideen wurden jedoch nie umfassend umgesetzt.
Ein prominenter Befürworter war Itamar Ben-Avi, der Sohn von Eliezer Ben-Yehuda (dem „Vater“ des modernen Hebräisch). In den 1920er Jahren schlug er vor, für das moderne Hebräisch das lateinische Alphabet einzuführen, um die Schrift an europäische Sprachen anzupassen. Sein Vorschlag wurde jedoch weitgehend abgelehnt, da viele ihn als kulturellen Bruch betrachteten.
Heute gibt es keine Bestrebungen, für modernes Hebräisch das lateinische Alphabet zu verwenden. Die Schrift ist ein integraler Bestandteil der jüdischen Identität und des religiösen Erbes der Sprache.
Allerdings wird das lateinische Alphabet in der Transkription und Transliteration des Hebräischen verwendet – sowohl für das Alt- als auch das Neuhebräische. Die Transkription erleichtert die korrekte Aussprache für Menschen, die das hebräische Alphabet nicht lesen können. So gibt es beispielsweise auch religiöse Texte wie die Tora in Transkription. Die schriftnahe Transliteration ermöglicht es, hebräische Namen, Orte und Begriffe in Texten und wissenschaftlichen Arbeiten darzustellen, die keine hebräischen Schriftzeichen nutzen.
Oft entstehen in der lateinischen Umschrift eines hebräischen Wortes mehre Schreibweisen (z. B. Benjamin / Binyamin Netanyahu).
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