EURE FRAGE

Darf ein Rabbi am Samstag ins Fußballstadion?

FRAGEN TEILEN
UNSERE ANTWORT

Der Gang ins Stadion selbst ist nicht das Problem am Schabbat. Allerdings treten hier andere Faktoren als problematisch auf, wie z.B. das Ticketkaufen oder das Reisen.

Am Schabbat, dem jüdischen Ruhetag, sollen Juden auf jegliche Arbeit verzichten und Gottes Ruhetag am Ende seines Schöpfungswerkes gedenken. Darüber hinaus spricht die Torah von 39 kreativen Arbeiten, die am Schabbat ebenfalls verboten sind. Die rabbinische Literatur leitet daraus weitere Reglungen zur Befolgung des Schabbats ab, wie das Betätigungsverbot von Elektrizität. Darüber hinaus darf man am Schabbat nichts aus dem eigenen Haus in die Öffentlichkeit tragen, sofern kein Eruv vorhanden ist. 

Ein Eruv ist technisch gesehen nur eine Drahtschnur, die an mehreren Konstruktionen befestigt wird und diese miteinander verbindet. Im religionsgesetzlichen Kontext jedoch verschiebt diese Markierung die Grenzen des privaten Raums nach außen und kennzeichnet die Fläche, in der sich strenggläubige Juden am Schabbat bewegen können und es nicht als „Reise“ angesehen wird. In Israel sind Eruvim weit verbreitet. Fast jede größere Stadt verfügt über einen solchen, insbesondere in stark religiös geprägten Vierteln wie Jerusalem, Bnei Brak oder Modi’in Illit. Eruvim werden dort regelmäßig kontrolliert und vor Schabbat öffentlich bekannt gemacht, wenn sie beschädigt sind. Auch außerhalb Israels gibt es Eruvim, beispielsweise in New York, London Mexico City, Antwerpen, Wien und Johannesburg. In Deutschland existieren Eruvim u. a. in Frankfurt am Main, insbesondere im Umfeld der orthodoxen Chabad-Gemeinde.

Befindet man sich also in einer Stadt ohne Eruv, könnte man als Rabbi weder das Ticket zum Fußballspiel noch die Haustürschlüssel mitnehmen. Außerdem sollte man am Schabbat Orte und Tätigkeiten meiden, deren Essenz nicht unmittelbar im Sinne der Schabbatruhe steht. Ein Besuch im Fußballstadion entspricht somit eher einer Beschäftigung für den wöchentlichen Alltag.

Weiterführende Informationen: 

Fragen und Antworten

Fragen gegen Hass, Diskriminierung und Unwissen

Die 20 Hauptfragen und -antworten der Kampagne Fragemauer wurden von ELNET als Kampagne von Nichtjuden für Nichtjuden gemeinsam mit anderen Partnern und einem unabhängigen Beratungsgremium, dem verschiedenste jüdische wie nichtjüdische Stimmen angehören, abgestimmt. Alle darüber hinausgehenden, auf dieser Website veröffentlichten Fragen und Antworten werden alleinig von ELNET beantwortet und verantwortet.

Herz
Zur Antwort
Zur Antwort
Zur Antwort
Zur Antwort
Zur Antwort
Essen Juden auch Cheeseburger?
Zur Antwort
Zur Antwort
Zur Antwort
Sind Juden die besseren Autofahrer:innen?
Zur Antwort
Warum gibt es den modernen Staat Israel?
Zur Antwort
Zur Antwort
Zur Antwort
Ist der Bagel eine jüdische Erfindung?
Zur Antwort
Ist Mazze ein jüdischer Jungenname?
Zur Antwort
Zur Antwort
Zur Antwort
Es sind keine weiteren Fragen vorhanden

Weitere Fragen gegen Hass

Ist Jüdischsein eine Religion oder eine Nationalität?
Wie alt ist die Klagemauer? Wie alt ist der Felsendom?
Warum wissen Christen so wenig über das Judentum, obwohl das Alte Testament auch Teil ihrer Religion ist?
Wie steht das Judentum zu Homosexualität?
Weshalb ist ein Davidstern auf der Flagge Israels?
Begeht Israel einen Genozid an den Palästinensern?
Wer hat die Sufganiyot erfunden?
Müssen Juden in Deutschland am Schabbat arbeiten?
Wie hält die Kippa auf dem Kopf?
Warum gelten Frauen an bestimmten Tagen als „unrein“ und was dürfen sie in dieser Zeit nicht tun?
Sind Juden die besseren Tierschützer (z.B. durch das Schächten)?
Ist der aktuelle Antisemitismus in Deutschland importiert?
Wie (lange) trauert man im jüdischen Glauben?
Warum tragen manche Jüdinnen eine Perücke?
Wie viele Wörter gibt es im Hebräischen?
Kann man in Israel standesamtlich heiraten?
Wann kamen die Juden nach Deutschland?
Sind Juden ein Volk oder eine Religionsgemeinschaft?
Dürfen geschiedene Juden erneut (religiös) heiraten?
Warum gibt es noch keinen Staat Palästina?
Warum kam es auf der Documenta zu antisemitischen Vorfällen?
Gibt es arabische Staaten, die ein gutes Verhältnis zum Staat Israel haben?
Seit wann gibt es Juden in Deutschland?
Wieso sind eigentlich so viele Juden Comedians?
Dürfen Juden nur bestimmte Haustiere haben?
Warum lehnen die Palästinenser das Existenzrecht des Staates Israel ab?
Wie genau geschah die Gründung des Staates Israel?
Kann man jüdisch und kurdisch sein?
Kann ich als Nichtjude ein Schmuckstück mit Davidstern zum Zeichen meiner Solidarität mit Israel tragen, oder empfinden Juden dies im Sinne kultureller Aneignung als unangemessen?
Ich habe gehört, dass einige jüdische Gruppen für und andere gegen das Errichten „des Tempels“ seien. Welche Gruppen sind das?
Wieso gibt es nur so spärliche Informationen über die Geschichte Israels an deutschen Schulen, insbesondere die Kriege, die gegen Israel geführt wurden?
Die koscheren Essenregeln werden von vielen Juden individuell angepasst - ist das richtig? Welches ist die am schwierigsten einzuhaltende Regel, z.B. in Deutschland?
Wie steht die jüdische Religion zur Transgeschlechtlichkeit?
Wieso geben ultraorthodoxe jüdische Männer Frauen nicht die Hand?
Warum klingen viele jüdische Namen deutsch?
Warum kann man pro-palästinensische Demos nicht rechtssicher verbieten?
Warum betonen viele jüdische Menschen, dass sie Juden sind? Ich sage zu anderen Personen nicht, dass ich Christ bin.
Warum heißt es der „jüdische“ Staat Israel?
Gab oder gibt es Überlegungen, für die hebräische Sprache ein lateinisches Alphabet einzuführen (wie es für die Turksprachen schon vor längerer Zeit geschehen ist)?
Kennt ihr einen guten (also nicht antisemitischen) Judenwitz?
Stimmt es, dass man einen Rabbi nicht berühren darf und warum?
Was ist die Kabbala?
Was ist die Bar Mitzwa?
Warum sitzen in der Synagoge Frauen und Männer getrennt?
Kann man zum Judentum konvertieren?
Kann man in Israel Skifahren?
Welche Erneuerungsbestrebungen und Erneuerungsbewegungen gibt es im jüdischen Glauben?
Ist es antisemitisch, Israel für den Umgang mit den Palästinensern zu kritisieren?
Es sind keine weiteren Fragen vorhanden
Eine Initiative von ELNET

Die Fragemauer

Mit Unterstützung verschiedener Medienpartner und dem Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben und dem Kampf gegen Antisemitismus Dr. Felix Klein sammeln, veröffentlichen und beantworten wir Fragen zum Judentum. Wir wollen damit Wissen, Verständnis und Nähe schaffen und gegen Hass, Diskriminierung und Unwissen antreten.

Schalömchen
Folge uns

Unsere Social Media Kanäle

Hütchen
Spenden

Unterstützen Sie unsere Arbeit

Wir würden uns sehr freuen, wenn auch Sie unsere Arbeit unterstützen würden. ELNET ist als gemeinnützig anerkannt. Ihre Spende ist entsprechend steuerrechtlich abzugsfähig.

Spenden

Unterstützen Sie unsere Arbeit

Wir würden uns sehr freuen, wenn auch Sie unsere Arbeit unterstützen würden. ELNET ist als gemeinnützig anerkannt. Ihre Spende ist entsprechend steuerrechtlich abzugsfähig.