Da das Judentum keine missionierende Religion ist, gibt es keine konkret vorgeschriebenen Umgangsformen mit Andersgläubigen. Andere Religionen sowie Glaubensgemeinschaften sind in ihrem Wesen zu akzeptieren.
Anders als im Christentum oder im Islam, sieht das Judentum keine Missionierung Andersgläubiger vor. Nach jüdischer Auslegung, können auch Nichtjuden Gott anerkennen und somit einen Anteil an der kommenden Welt erhalten, sofern sie ein etisches und moralisches Leben nach den Geboten von Noah und Adam führen. Somit sind andere Religions- und Glaubensgemeinschaften in ihrer Autonomie und ihrer Glaubensausübung anzuerkennen, sodass ein möglichst friedliches Zusammenleben ermöglicht wird. Ein Blick nach Israel verdeutlicht, wie interreligiöses Zusammenleben dort tagtäglich praktiziert wird. Neben der größten Bevölkerungsgruppe der Juden besteht die Gesamtanzahl der israelischen Bevölkerung zu 18,1% aus Muslimen und zu ca. 2% aus Christen. Darüber hinaus gibt es in Israel auch Gemeinden der Drusen, Bahai, Samaritaner und Karäer. Die Religionsgemeinschaften verwalten ihre religiösen Angelegenheiten sowie heiligen Stätten autonom und selbstständig. Die Unabhängigkeitserklärung des Staates von 1948 sichert jeder Glaubensgemeinschaft Religionsfreiheit zu.
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