EURE FRAGE

Kann man afrikanisch und jüdisch sein?

FRAGEN TEILEN
UNSERE ANTWORT

Ja, man kann afrikanisch und jüdisch sein. Dies zeigt sich nicht zuletzt in Israel, wo Jüdinnen und Juden aus Äthiopien seit Jahrzehnten Teil der Gesellschaft sind.

Die Gemeinschaft der äthiopischen Juden, genannt Beta Israel, versteht sich als Nachfahre des biblischen Stammes Dan und beruft sich auf Überlieferungen, die sie mit der Königin von Saba und König Salomo in Verbindung bringen. In den 1970er Jahren wurde sie vom israelischen Staat offiziell als jüdisch anerkannt – auf Grundlage historischer und rabbinischer Einschätzungen. Um die Einwanderung nach Israel aus einer krisengebeutelten Region zu ermöglichen organisierte daraufhin sogar der Geheimdienst Mossad einige spektakuläre Rettungsoperationen (z.B. die Operation Moses im Jahr 1984). Heute leben rund 155.000 äthiopische Jüdinnen und Juden in Israel; etwa 87.500 davon wurden noch in Äthiopien geboren.

Auch aus vielen nordafrikanischen Ländern wie Marokko, Tunesien und Ägypten wanderten zahlreiche Jüdinnen und Juden nach Israel ein. Diese Gemeinschaften hatten zum Teil antike oder mittelalterliche Wurzeln beziehungsweise entstanden infolge der Vertreibungen aus Spanien und Portugal im 15. Jahrhundert. Nach der israelischen Staatsgründung im Jahr 1948 kam es jedoch in vielen nordafrikanischen Ländern zu antisemitischen Ausschreitungen, woraufhin fast alle der rund 500.000 dort lebenden Juden flohen. In Marokko leben heute noch rund 2.000 Juden, in Tunesien etwa 1.500, in Ägypten weniger als 20.

Insgesamt machen bekennende Jüdinnen und Juden heute nur etwa ein bis zwei Prozent der afrikanischen Bevölkerung aus. Gleichzeitig existieren in Afrika zahlreiche Volksgruppen und religiöse Bewegungen, deren Praktiken dem Judentum stark ähneln – etwa durch Speisegesetze, Schabbat-Feiern oder Beschneidungsrituale. Viele dieser Gemeinschaften praktizieren synkretistische Glaubensformen, in denen jüdische, christliche und traditionelle afrikanische Elemente miteinander verschmelzen. 

Weiterführende Informationen: 

Fragen und Antworten

Fragen gegen Hass, Diskriminierung und Unwissen

Die 20 Hauptfragen und -antworten der Kampagne Fragemauer wurden von ELNET als Kampagne von Nichtjuden für Nichtjuden gemeinsam mit anderen Partnern und einem unabhängigen Beratungsgremium, dem verschiedenste jüdische wie nichtjüdische Stimmen angehören, abgestimmt. Alle darüber hinausgehenden, auf dieser Website veröffentlichten Fragen und Antworten werden alleinig von ELNET beantwortet und verantwortet.

Herz
Zur Antwort
Zur Antwort
Zur Antwort
Warum gibt es den modernen Staat Israel?
Zur Antwort
Zur Antwort
Zur Antwort
Zur Antwort
Zur Antwort
Tragen jüdische Babys eine Kippa?
Zur Antwort
Zur Antwort
Zur Antwort
Zur Antwort
Zur Antwort
Zur Antwort
Zur Antwort
Zur Antwort
Es sind keine weiteren Fragen vorhanden

Weitere Fragen gegen Hass

Wie steht das Judentum zu Schwangerschaftsabbrüchen?
Ist das Lied "Auf der Heide blüht ein kleines Blümelein" antisemitisch?
Was heißt koscher?
Wo mussten die Palästinenser, die vor 1948 im damaligen britischen Mandatsgebiet Palästina lebten, hin?
Leben Juden in Deutschland abgegrenzt?
Was ist das größte Problem beim Thema Antisemitismus?
Wo beten Juden, wenn sie keine Synagoge haben?
Wie viele Juden leben auf der Welt?
Was bedeuten die Schnüre an der Kleidung jüdischer Männer?
Was ist Chuzpe und wo bekommt man das?
Feiert man in Israel Silvester?
Wie steht das Judentum zu Homosexualität?
Seit wann gibt es Juden in Deutschland?
Welche Formen von Antisemitismus gibt es?
Darf man als Nichtjude über jüdischen Humor lachen?
Hatte Berlin früher ein jüdisches Viertel?
Welche Erneuerungsbestrebungen und Erneuerungsbewegungen gibt es im jüdischen Glauben?
Wieso geben ultraorthodoxe jüdische Männer Frauen nicht die Hand?
Hat der christliche Glaube jüdische Wurzeln?
Was ist der Chassidismus?
Dürfen Juden am Schabbat tanzen?
Haben Juden die Pyramiden von Ägypten gebaut?
Was hat es mit dem Chanukka-Kerzenständer auf sich?
Gibt es die Tora-Wochenabschnitte auch als Hörversion?
Wieso sehen manche Menschen den Begriff “Antisemitismus” kritisch?
Warum klingen viele jüdische Namen deutsch?
Leitet sich das Recht auf Menschenwürde aus der Thora ab?
Begeht Israel einen Genozid an den Palästinensern?
Ist es antisemitisch, wenn jüdische Israelis Israel verlassen und in Deutschland leben? Schließlich ist Israel doch die Zuflucht der Juden. Widersprechen diese Israelis dann nicht unserer deutschen Staatsräson?
Warum ist das Judentum keine missionierende Religion?
Warum wird das Jüdischsein nur von der Mutter vererbt?
Wie viele verschiedene jüdische religiöse Strömungen gibt es auf der Welt?
Warum betonen viele jüdische Menschen, dass sie Juden sind? Ich sage zu anderen Personen nicht, dass ich Christ bin.
Stellen Juden auch Weihnachtsbäume auf?
Welche Städte existierten in Israel schon vor 2.500 Jahren?
Wie (lange) trauert man im jüdischen Glauben?
Wie viele Wörter gibt es im Hebräischen?
Wer oder was definiert, wer ein Jude ist?
Sind alle Juden reich?
Warum liegen auf Grabsteinen jüdischer Menschen oft Steine?
Wie werden Juden beerdigt?
Die koscheren Essenregeln werden von vielen Juden individuell angepasst - ist das richtig? Welches ist die am schwierigsten einzuhaltende Regel, z.B. in Deutschland?
Wer war David Ben-Gurion?
Wieso sind eigentlich so viele Juden Comedians?
Müssen Juden in Deutschland am Schabbat arbeiten?
Wurden palästinensische Flüchtlinge jemals entschädigt?
Sind alle Juden Zionisten?
Ist es okay, einen Juden zum Jüdischsein zu befragen?
Es sind keine weiteren Fragen vorhanden
Eine Initiative von ELNET

Die Fragemauer

Mit Unterstützung verschiedener Medienpartner und dem Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben und dem Kampf gegen Antisemitismus Dr. Felix Klein sammeln, veröffentlichen und beantworten wir Fragen zum Judentum. Wir wollen damit Wissen, Verständnis und Nähe schaffen und gegen Hass, Diskriminierung und Unwissen antreten.

Schalömchen
Folge uns

Unsere Social Media Kanäle

Hütchen
Spenden

Unterstützen Sie unsere Arbeit

Wir würden uns sehr freuen, wenn auch Sie unsere Arbeit unterstützen würden. ELNET ist als gemeinnützig anerkannt. Ihre Spende ist entsprechend steuerrechtlich abzugsfähig.

Spenden

Unterstützen Sie unsere Arbeit

Wir würden uns sehr freuen, wenn auch Sie unsere Arbeit unterstützen würden. ELNET ist als gemeinnützig anerkannt. Ihre Spende ist entsprechend steuerrechtlich abzugsfähig.