Die getrennte Sitzordnung von Frauen und Männern in manchen Synagogen ist eine Tradition, die auf die Thora zurückgeht und dazu dient, Ablenkungen während des Gottesdienstes zu vermeiden.
Nach den Regeln der Halacha ist das gemeinsame Gebet mit Minjan – also einer Gebetsgemeinschaft von mindestens zehn Männern – für Männer verpflichtend. Für Frauen hingegen ist das Gebet nicht in gleicher Weise vorgeschrieben, sondern optional.
In orthodoxen Gemeinden wird auf eine klare räumliche Trennung besonderen Wert gelegt und gilt als fester Bestandteil der Gebetstradition: Das Frauenabteil befindet sich häufig hinter einem Vorhang (Mechitza) oder auf einer Empore. In liberalen oder reformorientierten Gemeinden hingegen wird die Sitzordnung meist nicht mehr nach Geschlechtern getrennt. Männer und Frauen sitzen dort gemeinsam. In manchen progressiven Gemeinden existieren sogar drei Bereiche: je einer für Männer, einer für Frauen und ein gemischter Bereich. Solche Modelle sind jedoch in Deutschland eher selten.
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