Sind Juden ein Volk oder eine Religionsgemeinschaft?

Das Judentum ist eine Ethnoreligion. Das bedeutet, dass Juden ein Volk mit ihrer eigenen Religion sind und bedingt durch unterschiedliche zeitliche und geografische Faktoren auch unterschiedliche kulturelle Ausprägungen entwickelt haben.   Die Frage danach, ob Juden ein Volk oder eine Religionsgemeinschaft sind, ist vielschichtig. Die jüdische Gemeinschaft ist keine homogene Masse, sondern geprägt von kulturellen, ethnischen […]

Wie viele Stolpersteine gibt es?

Es gibt etwa 100.000 Stolpersteine in 29 Ländern, davon mehr als 90.000 in Deutschland. Sie bilden zusammen das größte Mahnmal weltweit, das an die Verbrechen der Nationalsozialisten erinnert.  Der Berliner Künstler Gunter Demnig rief das Projekt im Jahr 1992 ins Leben. Durch die Stolpersteine soll den Opfern nationalsozialistischer Verfolgung ihre wahren Namen zurückgeben werden, nachdem […]

Essen Juden Schnitzel?

Ja, Schnitzel ist ein beliebtes Gericht in vielen jüdischen Haushalten und wird oft mit verschiedenen Beilagen serviert.  Gerade in Israel ist das Schnitzel als Fastfood sehr populär. Es würde ursprünglich als Wiener Schnitzel von jüdischen Einwanderern aus Mitteleuropa eingeführt, und dann den regionalen Gegebenheiten angepasst. So besteht das klassische israelische Schnitzel heute aus Huhn- oder Truthahn- […]

Wer hat die Sufganiyot erfunden?

Sufganiyot sind frittierte Hefeballen mit Füllung, die im Judentum traditionell am Lichterfest Chanukka gegessen werden. Sie sind eine von polnischen Juden entwickelte koschere Adaption von Krapfen, die erstmals 1485 in einem Nürnberger Kochbuch auftauchten. In Deutschland beispielsweise auch als Berliner Pfannkuchen oder Kreppel bekannt, erfreuen sich die frittierten Hefeballen seit Jahrhunderten großer Beliebtheit in verschiedenen […]

Wieso sind eigentlich so viele Juden Comedians?

Humor hat eine lange Tradition im Judentum und ist bei vielen jüdischen Familien fest im Alltag verankert. Einige Juden, wie beispielsweise Shahak Shapira in Deutschland, haben sich dementsprechend auch beruflich auf Comedy spezialisiert.  Humor wird im Judentum nicht nur als etwas Positives, sondern auch als etwas Notwendiges angesehen. Dies hängt mit der von Leid geprägten […]

Sind alle Juden Zionisten?

Nein, nicht alle Juden sind Zionisten. Insbesondere bei ultraorthodoxen jüdischen Gruppierungen ist die Kritik am Staat Israel groß.  Das Wort „Zionismus“ geht etymologisch auf den Begriff „Zion“ zurück, was ein anderer Name für Jerusalem und das Heilige Land im Allgemeinen ist. Somit unterstützt der Zionismus als Ideologie das Bestreben nach der Errichtung eines eigenständigen jüdischen […]

Warum klingen viele jüdische Namen deutsch?

Viele jüdische Nachnamen klingen deutsch, weil sie oft auf die Orte zurückzuführen sind, an denen jüdische Gemeinschaften historisch gelebt haben. Während auf dem europäischen Kontinent seit dem 15. Jahrhundert Vor- und Familiennamen etabliert waren, trugen die hier lebenden Juden Jahrhunderte lang nur Vorname und Vatersname (zum Beispiel Jakob Ben Abraham, also Jakob Sohn Abrahams). Erst […]

Müssen Juden in Deutschland am Schabbat arbeiten?

Prinzipiell ja. Es gibt in Deutschland keinen gesetzlichen Sonderstatus eines Juden gegenüber seinem Arbeitgeber. Obwohl viele Berufstätige in Deutschland nicht dem Christentum angehören, gibt es keine konkreten Regelungen, wie mit Angehörigen anderer Religionen im Arbeitsalltag umgegangen werden soll. Entsprechend ist auch das Recht auf Arbeitsruhe an jüdischen Feiertagen noch nicht in den jeweiligen Gesetzgebungen der […]

Was sind Stolpersteine?

Stolpersteine sind eine Form des dezentralen Gedenkens an die Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung. Es handelt es sich um kleine Gedenktafeln, die vor den letzten selbstgewählten Wohnhäusern von Menschen, die im Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden, in den Gehweg eingelassen sind. Die Tafeln bestehen aus Messingquadraten, in welche jeweils der […]

Gab es Juden in der DDR?

Ja, sie hatten aber unter Diskriminierungen zu leiden, insbesondere wenn sie ihre Religion praktizierten und sich nicht positiv zum Staat und seinem SED-Regime bekannten.  Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wollten einige Juden, trotz des kollektiven Traumas der Schoah, am Aufbau eines deutschen, sozialistisch geprägten Staates mitwirken. Im Verständnis der DDR als antifaschistischem Staat, der […]

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