Ja, der Ausdruck hat seine Wurzeln im Jiddischen. Er beschreibt, dass etwas nicht nach Plan läuft.
„Schlimasel“ bedeutet auf Jiddisch „Unglück“. Es ist eine Kombination aus „schlimm“ und „masel“ (dt. Glück, leitet sich vom hebr. „mazal“ ab). Auf Deutsch und umgangssprachlich wurde daraus „Schlamassel“, in dem man, wie im Schlamm, stecken bleiben kann.
Die Spuren der jiddischen Sprache sind im Deutschen sehr präsent. Jiddisch wurde vor allem von den Juden Mittel- und Osteuropas gesprochen. Diese Kultur wurde in der Khurbn (jidd. für Zerstörung, bezeichnet die Schoah) von den Nationalsozialisten fast vollständig ausgelöscht. Heute ist Jiddisch Verkehrssprache vieler ultraorthodoxer Juden. Außerdem interessieren sich immer mehr säkulare Juden wieder für diese Sprache.
Weiterführende Informationen:
- Becker-Willhardt, Hannelore: „Von ‚Massel‘ und ‚Schlamassel‘“, 19.07.2013, in Deutschlandfunk Kultur.
- Liermann, Sandra: „Schlamassel, Zoff, mies: Diese Worte stammen aus dem Jiddischen“, 30.08.2019, in Augsburger Allgemeine.
- Pasikowska-Schnass, Magdalena: „Die jiddische Sprache und Kultur und ihr Schicksal in Europa nach dem Holocaust“, 01.2022, in Europäisches Parlament.